Disziplinen des BSSB (DSB), die bei der HSG Ansbach geschossen werden


Langwaffendisziplinen


Luftgewehr

Das Luftgewehr ist das wohl bekannteste Sportgerät der Sportschützen. Wer sich für das Schießen mit Langwaffen (Gewehren) interessiert, beginnt normalerweise mit dem Luftgewehr. Das Luftgewehr bietet dem Anfänger die Möglichkeit, seine schießsportlichen Fähigkeiten kostengünstig zu entwickeln (Munition ist sehr billig). Die Disziplin Luftgewehr bietet jedoch nicht nur dem Anfänger ein weites Betätigungsfeld, sondern auch dem fortgeschrittenen Schützen bis hin zum Weltklasseschützen und Olympiasieger. Das Luftgewehr wird auf eine Entfernung von 10 Metern geschossen. Die “10” der Luftgewehrscheibe hat einen Durchmesser von nur 0,5 Millimetern!

Dass das Luftgewehr das in den Schützenvereinen zahlenmäßig dominierende Schießgerät ist, ist hauptsächlich auf zwei Gründe zurückzuführen:

1. Bedingt durch die geringe Schussentfernung und die geringe Geschossenergie kann man fast in “jeder Scheune” schießen, d.h. an den Schießstand werden bezüglich der zu erfüllenden rechtlichen Sicherheitsvorschriften relativ wenig Anforderungen gestellt.

2. Nach dem 2. Weltkrieg wurde den Schützen von den Siegermächten die Ausübung ihres Schießsportes mit “scharfen Waffen” untersagt. Für eine geraume Zeit konnten die Schützenvereine nur mit - erlaubten - Luftdruckwaffen schießen. Diese “Notlösung” hat sich leider soweit etabliert, dass der überwiegende Teil der Schützenvereine sich mit dem Luftgewehr begnügt, obwohl sie auch "scharf" schießen könnten und das Schießen mit Pulver und Blei nicht mehr forciert. Das ist eigentlich schade, denn der "Schießsport" mit Gewehr und Pistole wurde über Jahrhunderte hinweg mit Schwarzpulverwaffen oder in neuerer Zeit mit Nitro-Waffen ausgeübt und nicht mit dem Luftgewehr! Bis zum Ende des 2. Weltkrieges wurde vornehmlich mit großkalibrigen Karabinern geschossen (und nicht mit Luftgewehren) !!!

Kleinkalibergewehr

Mit dem Kleinkalibergewehr wird auf eine Entfernung von 50 Metern geschossen. Im Kleinkaliberbereich werden Disziplinen angeboten, bei denen nicht nur stehend, sondern auch kniend und liegend geschossen wird (z.B. Dreistellungskampf).

Zimmerstutzen

Der Zimmerstutzen ist ein mittlerweile sehr selten anzutreffendes Sportgerät. Die Schießentfernung beträgt 15 Meter.



Kurzwaffendisziplinen


Luftpistole

Die Luftpistole ist analog dem Luftgewehr für den Anfänger das ideale Sportgerät. Jeder, der die Technik des Schießens mit der Kurzwaffe erlernen möchte, beginnt mit der Luftpistole. Die LuPi ist ein sehr anspruchsvolles Sportgerät, bei dem jeder schießtechnische Fehler sofort mit einem schlechten Treffer bestraft wird. Aufgrund des geringen Munitionspreises sind die “Betriebskosten” sehr niedrig und es kann daher sehr kostengünstig und dadurch sehr intensiv trainiert werden. Die Fertigkeiten, die man sich mit der LuPi erwerben kann, machen sich bei der Ausübung aller anderen Kurzwaffendisziplinen bezahlt!

Sportpistole Kleinkaliber und Großkaliber

Die Sportpistole (sowohl Kleinkaliber als auch Großkaliber) ist eine fünfschüssige halbautomatische Kurzwaffe. Die Scheibenentfernung beträgt sowohl bei der Sportpistole Kleinkaliber (Kaliber .22) als auch bei der Sportpistole Großkaliber (Kaliber .32) 25 Meter. Es werden je 15 Schuss Präzision und Duell (drehende Scheibe) geschossen. Der Präzisionsteil ist bezüglich der schießtechnischen Anforderungen mit dem statischen Schießen bei der Disziplin Luftpistole zu vergleichen. Der Duellteil verlangt jedoch vor allem eine gute Reaktionsschnelligkeit und aufgrund des Schießens aus der Bewegung heraus eine gute Koordinationsfähigkeit. Sowohl mit der Luftpistole als auch mit der Sportpistole Kleinkaliber werden im Schützengau Ansbach sog. Rundenwettkämpfe ausgetragen, d.h. die Schützen messen sich regelmäßig mit Schützen anderer Schützenvereine.

Freie Pistole

Diese Disziplin wird aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades auch als die “Königsdisziplin” des Pistolenschießens bezeichnet. Es werden die gleichen Präzisionsscheiben verwendet wie beim Schießen mit der Sportpistole – nur: auf die doppelte Distanz!!! Man kann sich vorstellen, wie klein dann so ein Zehnerring wird!!! Eine ruhige Hand, ein gutes Auge sowie viel Training ist für das Erreichen guter Resultate erforderlich.

Olympische Schnellfeuerpistole

Auch hier wird eine halbautomatische Selbstladepistole mit 5-Schuß-Magazin verwendet (Kaliber .22 kurz). Reaktionsschnelligkeit und perfekte Koordination ist hier jedoch besonders gefragt! Es werden jeweils zwei 5er-Serien in 8, 6 und 4 Sekunden auf 5 Duellscheiben (je Scheibe ein Schuss) abgegeben. Besonders bei der 4-Sekunden-Serie trennt sich hier die “Spreu vom Weizen”. Jedes Zögern bei der Schussabgabe führt zu einer "Fahrkarte". Die Disziplin OSP ist die Disziplin mit der geringsten effektiven Schießzeit und dem höchsten Adrenalinausstoß!!!
Mit der Olympischen Schnellfeuerpistole startet der erfolgreichste Schütze des Deutschen Schützenbundes: Ralf Schumann (er ist leider nicht unser Vereinsmitglied). Er hat auf internationalem Parkett in den letzten Jahren mehr Titel gewonnen (Europameister, Weltmeister, Olympiasieger...) als so manch andere Sportler. Er ist sozusagen der “Boris Becker” unter den Schützen. Allerdings dürfte sein Bankkonto im Vergleich zu "Bobbele" weniger Nullen in der Endsumme aufweisen. Hier zeigt sich wieder einmal, dass die Verdienstmöglichkeiten im Spitzensport nicht von der objektiven Leistung eines Sportlers, sondern von der Medienwirksamkeit einer Sportart abhängen. Tennis ist in der Öffentlichkeit offensichtlich erheblich besser angesehen und in den Medien besser repräsentiert als unser Schießsport!

Standardpistole

Diese Disziplin ist eine Kombination aus dem statischen Schießen (Präzision) und dem dynamischen Schießen (Duell). Es müssen jeweils zwei 5er-Serien in 150, 20 und 10 Sekunden auf die Präzisionsscheibe abgegeben werden. Korrekte Schießtechnik – besonders sauberes Abziehen – ist Voraussetzung für ein gutes Endresultat. Die Disziplin Standardpistole ist in den USA weit verbreitet.

Gebrauchspistole und Gebrauchsrevolver

Diese Disziplin kann mit Pistolen bzw. Revolvern der folgenden Kalibern bestritten werden: 9 mm Para, .45 ACP, .357 Magnum und .44 Magnum. Geschossen wird unter Zeitbegrenzung sowohl auf die Präzisionsscheibe (4 x 5 Schuss in je 150 Sekunden) als auch auf die Duellscheibe (4 x 5 Schuss in je 20 Sekunden). Es darf einhändig oder auch im beidhändigen Anschlag geschossen werden. Diese Disziplin mit ihren 4 Kalibergruppen stellt an den Schützen sehr hohe Anforderungen. Ungeachtet des beachtlichen Rückstoßes und Schussknalls muss sich der Schütze auf eine saubere Schießtechnik konzentrieren. Daneben sind die Waffengewichte bei diesen Kalibern oftmals nicht unerheblich. Die Disziplin Gebrauchspistole bzw. Gebrauchsrevolver ist im Vergleich zu den vorgenannten Disziplinen unbedingt als gleichrangig anzusehen und gehört selbstverständlich zu den sportlichen Schießdisziplinen.

Großkaliber Kombinationswettbewerb

Hier wird ein Wettbewerb durchgeführt, bei dem der Schütze seine Schießfertigkeiten mit der Großkaliberpistole (ab 9 mm Luger) und dem Großkaliberrevolver (ab .357 Magnum) unter Beweiß stellen muss. Eine sehr anspruchsvolle Disziplin, denn der Schütze muss mit Großkaliberpistole und -revolver gleichermaßen gut umgehen können. Besonders das Finale, bei dem die besten 8 Schützen im KO-System gegeneinander antreten, sorgt für Hochspannung.

Vorderlader

Bei der HSG Ansbach können selbstverständlich auch diverse Vorderladerdisziplinen des DSB geschossen werden. Es werden z.B. Waffentypen verwendet, die vor einigen hundert Jahren erfunden wurden (z.B. Steinschlosspistole oder Perkussionspistole).